Die Universität Potsdam wurde 1991 gegründet. Sie ging u. a. aus der ehemaligen Pädagogischen Hochschule, der Juristische Hochschule Potsdam-Eiche und der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften der DDR hervor. Sie ist inzwischen die größte Universität des Landes Brandenburg und gleichzeitig eine der jüngsten Akademischen Einrichtungen Deutschlands.
Die Institute sind über die gesamte Stadt Potsdam verteilt. Die einzelnen Standorte haben jeweils sehr unterschiedliche historische Hintergründe.
Die Hauptadresse, sowie der Sitz der Verwaltung und einige Institute sind an den sogenannten Communs des Neuen Palais gelegen. Im nahe gelegenen Park Sanssouci liegen die Institutsgebäude „Villa Liegnitz“ und „Botanischer Garten“.
Zwischen 1766 und 1769 ließ Friedrich II die Communs erbauen. Sie sollten als Nebentrakte der wirtschaftlichen Angelegenheiten und des Schloßbetriebes dienen. So waren dort Gäste und Bedienstete untergebracht, es gab eine große Küche, Küchenräume, eine Kellerei, Silberkammern, usw. Im Hof befanden sich Stallungen, Sattelkammern, Unterkünfte für Stallburschen, sowie eine Bäckerei und eine Konditorei. Erst unter Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) erhielten die Communs eine weitere Zweckbestimmung, denn er begann die militärische Ordnung zu straffen. Das nördliche Communsgebäude wurde einem neugebildeten Lehr- und Infantriebataillon überlassen und galt als eine der vornehmsten Kasernen des preußischen Staates. Der Marstall, in dem sich heute das Auditorium Maximum der Universität befindet, fungierte bis 1918 als Reithalle.
Nach der Fürstenabfindung 1919 verlieren die Communs ihre ursprüngliche Bestimmung. Verschiedene Räumlichkeiten wurden (und werden bis heute) als Wohnraum genutzt. Ab 1921 dienten die Gebäude der Unterbringung von Beamten der Höheren Polizeischule, beherbergten ein Casino, sowie das Atelier und Wohnräume des Architekten und Bühnenmalers Hans Poelzig.
In den dreißiger Jahren, bis zum Ende des zweiten Weltkrieges, wurde die Reichsführerschule des Deutschen Reichsarbeitsdienstes (DAD) dort untergebracht.
Am 20.10.1948 kam es dann zur Gründung der Brandenburgischen Landeshochschule (welche 1951 in Pädagogische Hochschule umbenannt wurde). Sie nahm 1950 mit 149 immatrikulierten Studierenden ihren Betrieb auf und trug wesentlich zur Fachlehrerausbildung in Berlin und Brandenburg bei. 1971 bekam die Hochschule den Beinamen „Karl Liebknecht“
Vor allem in den 70er Jahren genoss die Hochschule einen guten Ruf in der DDR. Die Hochschule ging als Standortteil in die 1991 gegründete Universität Potsdam ein.
In der Nähe des Campus befinden sich noch 3 Neubauten die als Wohnheime (die sogenannten T-Wohnheime - „T1“, „T2“ und „T3“) den Studierenden zur Verfügung stehen und vom Studentenwerk verwaltet werden.
Des weiteren befindet sich ein Teil der Universität in Golm, einer Ortschaft nahe Potsdam. In Eiche (wiederum ein Nebenort) wurde, im Zuge der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht 1935, eine Kasernenanlage errichtet. Weitere Bauten entstanden in Golm, welches seit 1939 (genau wie Eiche) in die Stadt Potsdam eingegliedert wurde.
Bis 1945 wurden die Kasernen durch die „Luftnachrichtenabteilung Oberbefehlshaber der Luftwaffe“ genutzt. Als der Krieg immer größere Ausmaße annahm, waren immer Frauen und Mädchen als Funkerinnen, Fernschreiberinnen und Fernsprecherinnen (insgesamt ca. 120 „Blitzmädel“) hier tätig. Nach dem Krieg wurden einige Objekte durch die Sowjetarmee genutzt und ab 1950 war eine Volkspolzeibereitschaft in Golm stationiert. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde Golm eine eigenständige Gemeinde. 1951 entstand auf dem Gelände in dem Ort eine spezielle Schule – die Juristische Hochschule Potsdam-Eiche - welche dem Ministerium für Staatssicherheit unterstellt war. Mitarbeiter wurden aus der Deutschen Volkspolizei und der Hauptverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft des Innenministeriums rekrutiert. Da der Kaderbedarf der Staatssicherheit ständig anstieg, wurden der Hochschulbetrieb den Ansprüchen der Staatssicherheit angepasst. In den siebziger und achtziger Jahren wurden noch weitere Gebäude errichtet.
Auch dieser Teil wurde in die Universität eingegliedert und beherbergt einige Fakultäten.
Hier soll in den nächsten Jahren einer der größten Wissenschaftsstandorte Deutschlands entstehen. Mehrere Institute der Max-Plack-Gesellschaft, der Frauenhofer-Gesellschaft und einige Fakultäten der Universität sind bereits auf dem 8000 m² großen Gelände angesiedelt.
Auch auf diesem Campus befinden sich mehrere Neubauten die als Wohnheime für Studierende fungieren und nach und nach saniert werden.
In Potsdam-Babelsberg befinden sich gleich 2 Areale der Universität, von den Studierenden als „Babelsberg“ und „Griebnitzsee“ bezeichnet.
Die Gebäude in Griebnitzsee können durchaus als historisch wertvoll beschrieben werden.
Bereits seit Ende des 19. Jahrhundert wurden auf dem Gelände Baracken des Roten Kreuz errichtet. Später erstreckte sich dort Depot des Zentralkommitees des Preussischen Landvereins vom Roten Kreuz, das später zum Zentraldepot des Roten Kreuz und ab 1938 zum DRK-Hauptlager ausgebaut wurde. Im Jahr 1934 wurde Reichskanzler Adolf Hitler zum Schirmherr des Deutschen Roten Kreuzes ernannt. Das Hauptgebäude wurde 1943 fertiggestellt und diente dem DRK als Präsidialgebäude. In der Nähe befand sich während des Zweiten Weltkrieges ein Kriegsgefangenenlager, dessen Insassen für die Bauarbeiten herangezogen wurden.
Das Hauptlager war die zentrale Belieferungsstelle für das gesamte DRK. Bekleidung- und Ausrüstungsstücke, Sanitätsprodukte, Speziealbaracken uvm. gingen von hier aus in das gesamte Deutsche Reich. In einem Teil der Gebäude befand sich das Archiv und ein Teil des DKR-Presse- und Werbeamtes. 1944 wird das DRK-Hauptlager während eines Bombenangriffs der alliierten Luftstreitkräfte getroffen, wobei eine große Halle fast restlos niederbrannte. Daraufhin wurde ein Luftschutzbunker errichtet (dieser wurde jedoch 1990 abgerissen).
Im April 1945 besetzten sowjetische Truppen Babelsberg und eben auch das Hauptlager des DRK, welches durch die sowjetische Militärverwaltung genutzt wurde. Noch im selben Jahr wurde die Organisation des Deutschen Roten Kreuzes auf Befehl der sowjetischen Militäradministration aufgelöst.
Die, Ende der vierziger Jahren gegründete, Deutsche Verwaltungsakademie, die den Beinamen „Walter Ulbricht“ trug, zog 1952 auf das, bis dahin von der sowjetischen Armee genutzte, Gelände. Bereits ein Jahr vorher (1951) eröffnete im Schlosspark Babelsberg eine „Zentrale Richterschule“ ihre Pforten, welche 1952 in die „Deutsche Hochschule der Justiz“ umgewandelt wurde. Hier wurden „Volksrichter“ der DDR ausgebildet. Der Zusammenschluss der „Deutschen Verwaltungsakademie `Walter Ulbricht´“ und der „Deutschen Hochschule der Justiz“ zur „Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften `Walter Ulbricht´“ erfolgte bereits ein Jahr später. 1973 erfolgt eine weitere Umbenennung in „Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR“. Zu dieser Zeit war die Aufgabe dieser Einrichtung, Kader für das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten auszubilden und zu erziehen.
1990 wurde die Akademie in „Hochschule für Recht und Verwaltung“ umbenannt, welche jedoch im Januar1991 abgewickelt wurde und als Sektion Rechtswissenschaft in die Juristischen Fakultät der „Brandenburgischen Landeshochschule“ (von 1951 bis 1990 „Pädagogische Hochschule `Karl Liebknecht´) überführt. Das gesamte Gelände des Standortes lag zwischen 1961 und 1989 im bzw. in der Nähe des Grenzgebietes zu West-Berlin. Im ehemaligen „Todesstreifen“ in Steinstücken wurde 1993 ein Studentendorf aufgebaut.
Heute befindet sich gleich neben dem Universitätsstandort Griebnitzsee das Hasso-Plattner-Institut.
Am 15.Juli 1991 wurde die Universität Potsdam gegründet, in welche die Brandenburgische Landeshochschule überführt wurde. Fünf Fakultäten bildeten die Grundlage für ein klassisches Fächerprofil, die sich an den oben genannten Standorten befinden. Dabei handelt es sich um die Philosophische Fakultät und die Humanwissenschaftliche Fakultät, die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche sowie um die Juristische Fakultät.
Die Zahl der Studierenden Belauft sich auf ca. 16.300 (Stand: Wintersemester 2003/04)