...ist ein Motto, dass man in Brandenburg hin und wieder in Hinblick auf die Polizei anwenden sollte.
Viel zu selten sind BrandenburgerInnen in der Lage, mit der nötigen Skepsis die Arbeit der Polizei zu betrachten. Eher führen eine Mischung aus tradierter realsozialistischer Vertrauensseeligkeit, noch länger tradierter deutscher Obrigkeitshörigkeit und ein kleinbürgerlicher vorauseilender Gehorsam dazu, Beamten in Polizeiuniform per se Legalität in ihrem Handeln zu unterstellen.
Wie weit die Brandenburger Polizei allerdings oftmals von Gesetzeskonformität und Wahrung von Bürger- und Menschenrechten in ihrem Handeln entfernt ist, zeigen die unzähligen "Einzelbeispiele" der vergangenen Jahre deutlich.
Diese reichen von aktiver Drogenkriminalität Polizeibeamter, rassistischen Übergriffen, Körperverletzungen und Eigentumsdelikten im Dienst, illegalen "In Gewahrsamnahme" über Platzverweise Cottbuser Jugendlicher für die gesamte Stadt Cottbus (http://zelle79.info/ctd/), bis hin zu Übergriffen gegen zivilcouragiertes Auftreten gegen Rechtsextremismus. Einige Fälle erreichen auch in Brandenburg die Öffentlichkeit und können bei der Polizeikontrollstelle, einer Potsdamer Initiative zur Stärkung der Grund- und Menschenrechte angegeben und nachgelesen werden. (www.polizeikontrollstelle.de)
Dass Institutionen, die auf hierachischen Strukturen verbunden mit starken Machtmitteln basieren, organisationstheoretisch fast automatisiert Missbrauch und Korpsgeist nach sich ziehen und tendenziell antidemokratisch sind, wird auf Nachfrage auch an Polizeischulen gelehrt. So ist die jetzige Polizei in Brandenburg eher ein Teil des Problems auf dem Weg zu einem angst- und gewaltfreien Zusammenleben.
Im Brandenburger Innenministerium kann man sich bisher noch nicht von der Vorstellung trennen, dass sog. Sicherheit nur durch repressive, überwachende und einschüchternde Maßnahmen herstellbar wäre und fordert immer wieder irrwitzige Kontrollinstrumente, wie beispielsweise elektronische Fussfesseln für Schulverweigerer. (Schönbohm,Oktober/2003)
Da ist öffentliche Kontrolle tatsächlich besser als Vertrauen!